Information gemäß §6 Trinkwasserverordnung
Wassergewinnungsverfahren
Der Wasserleitungsverband gewinnt das Trinkwasser zu 100% aus dem Grundwasser. Das Wasser wird mit 10 Horizontalfilterbrunnen, 30 Vertikalfilterbrunnen und 3 Schachtbrunnen aus dem Grundwasser gefördert. Im Leitha- und Rosaliagebirge wird aus 9 Quellen Trinkwasser entnommen.
Desinfektion des Wassers
Nach der Entnahme wird das aus den Brunnen und Quellen geförderte Wasser, soweit erforderlich, ausschließlich mit UV-Licht desinfiziert. Erst danach wird es ins Leitungsnetz eingeleitet. Die Behandlung mit UV-Licht stellt sicher, dass das Trinkwasser zu jeder Zeit hygienisch einwandfrei ist. Im gesamten Verbandsgebiet kommen keine chemischen Desinfektionsmittel zum Einsatz.
Wasseraufbereitung
Im Einzugsbereich einiger Brunnen sind Eisen- und Mangangehalte im Grundwasser vorhanden, welche durch natürliche Prozesse im Untergrund entstehen. Im Wasserwerk (WW) Neusiedl, WW Frauenkirchen, WW Bruckneudorf, WW Baumgarten und der WABA Gols werden Eisen und Mangan über großdimensionierte Filterkessel mit geschichteten Filtermaterialien (Kiese und Sande mit unterschiedlichen Korngrößen) aus dem Wasser gefiltert. Eisen und Mangan sind gesundheitlich unbedenklich, können aber den Geschmack des Wassers beeinträchtigen und eine Braunfärbung und Trübung des Wassers und in weiterer Folge eine Verockerung von wasserführenden Anlagenteilen verursachen.
Im Wasserwerk Kittsee wird ein Teilstrom des Grundwassers aus den Brunnen Kittsee BR 1 - BR 5 mit einer Umkehrosmoseanlage aufbereitet. Dabei erfolgt eine Reduktion gewisser Wasserinhaltsstoffe wie Nitrat, Sulfat, Carbonat sowie weiterer Spurenstoffe. Für den Teilstrom aus den Tiefbrunnen Kittsee wird ebenfalls eine Enteisenungs- und Entmanganungsanlage betrieben.
In einigen landwirtschaftlich stark genutzten Bereichen des Nordburgenlandes ist das Grundwasser mit Nitrat und Pestiziden, sowie Pestizidabbauprodukten belastet. Der WLV betreibt im Wasserwerk Kleylehof eine Elektrodialyseanlage zur Entfernung von Nitrat, sowie eine Aktivkohleanlage zur Entfernung von Pestiziden und deren Abbauprodukten, wodurch nur qualitativ hochwertiges Trinkwasser in das Versorgungssystem eingespeist wird.
Risikobewertung
Der WLV betreibt für alle Anlagen und das Leitungsnetz ein Risikomanagement gemäß der ÖVGW Richtlinie W88 und leitet daraus Risikomanagementmaßnahmen ab. Dies beinhaltet auch die Kontrolle der Schutz- und Schongebiete, wobei erforderlichenfalls eine Anpassung von verordneten Auflagen an sich ändernde Einflüsse erfolgt, um eine Verschmutzung des Grundwassers im Einzugsgebiet zu verhindern. Im Rahmen der Eigenüberwachung (§5 Trinkwasserverordnung) werden alle Anlagen gemäß Überwachungs- und Wartungsplan des WLV NB regelmäßig überprüft und gewartet. In diesem Rahmen werden auch Schadensstatistiken zu Rohrbrüchen und Leitungsverlusten erstellt und das Sanierungsprogramm der Orts- und Transportnetze zusammen mit anderen Parametern wie Leitungsalter und Leitungsmaterial geplant. Zur Sicherung der Trinkwasserqualität wird beim WLVNB ein sehr intensives qualitatives Trinkwasseruntersuchungs-Programm betrieben.
Die Ergebnisse der Trinkwasseruntersuchungen sind hier abrufbar.
Die Verteilung des geförderten Trinkwassers kann auf der Übersichtskarte des Verbandsgebiets eingesehen werden - dazu klicken Sie hier.
Das Konzept des WLV NB zur Blackout- Vorsorge und Trinkwassernotversorgung kann hier eingesehen werden.