Die Wasserspeicher
Von den Brunnen und Quellen wird das Trink- und Nutzwasser mittels Pumpen durch die Transportleitungen zu den einzelnen Wasserbehältern (bzw. zu den Ortsnetzen) gefördert.
Die Speicherung hat folgende Aufgaben zu erfüllen:
a) Ausgleich der Verbrauchsschwankungen und Abdeckung von Verbrauchsspitzen
b) Überbrückung von eventuell auftretenden Betriebsstörungen
c) bei Hochbehältern: Einhaltung der Druckbereiche in Transport- und Ortsnetzleitungen (der freie Wasserspiegel eines hochgelegenen Wasserspeichers legt die Druckhöhe an diesem Standort fest; er bestimmt unter Berücksichtigung der Wasserspiegelschwankungen im Wasserspeicher und der Druckverluste im Rohrnetz die Versorgungsdrücke)
Der Druck in den Transportleitungen (Zubringerleitungen) hängt von der Leistungsstärke der Pumpen und den Druckverluste im Rohrnetz ab. Er beträgt je nach topographischer Lage zwischen 4-16 bar. Am häufigsten wird die Wasserspeicherung mittels Hochbehälter (HB) angewandt. Es ist dies ein Behälter, dessen Wasserspiegel höher als das Versorgungsgebiet liegt und von dem aus das Wasser dem Versorgungsnetz mit natürlichem Gefälle zufließt.
Das Wasser fließt mit Eigengefälle in das Versorgungsgebiet. Mit dem Druck des hydraulischen Gefälles können Höhenlagen entsprechend dem oberen Wasserspiegelstand des Behälters versorgt werden. Bei Wasserentnahme aus dem Versorgungsgebiet fällt die Drucklinie ab. Ist in Folge der topographischen Verhältnisse der Bau eines Hochbehälters nicht möglich, so muß zur Speicherung ein sogenannter Tiefbehälter (TB) errichtet werden. Der WLV Nördl. Bgld. verfügt über 36 Hochbehälter und 2 Tiefbehälter. Bei den Behältern werden 2 Arten der Wasserspeicherung unterschieden: der Verdrängungsbehälter und der Vermischungsbehälter mit eckigem oder rundem Grundriß.
Der vom ehem. techn. Leiter des WLV, Hrn. DI Schmidt entwickelte und patentierte Spiralleitwandbehälter ist ein Verdrängungsbehälter und hat den Vorteil, dass durch den zwangsweisen Umlauf des Wassers keine bakteriologischen Verkeimungstendenzen durch unkontrolliert lange Verweildauer des Inhalts auftreten. Dieser Behälter wurde zumeist gebaut, doch verfügt der Verband auch über andere Behältertypen. Der Speicherraum des WLV beträgt ca. 112.000 m3 und entspricht somit dem zweieinhalbfachen Tagesbedarf. Die größten Behälter befinden sich beiderseits der Tiefebene des Seewinkels. Der Behälter "Seewinkel" am Rusterberg bei St. Margarethen diesseits des Neusiedler Sees und der Behälter "Mönchhof" jenseits des Sees, auf dem vordersten Ausläufern der Parndorfer Platte gelegen.